Studenten aus ganz Deutschland treffen sich zum Wirkcamp auf dem Campus der Leuphana
Es wird geschraubt, gehämmert, zugeschnitten und poliert: Lastkonrad bekommt seien letzten Schliff. Lastkonrad, so lautet der Arbeitsname des Lastenfahrrads, das am Wochenende in der Fahrradwerkstatt Konrad auf dem Uni-Campus entstand
Das Projekt ist ein Teil des Wirkcamps der Initiative Synagieren, das an diesem Wochenende unter dem Motto „Weltretten“ auf dem Campus stattfindet. 120 Interessierte aus ganz Deutschland kommen zusammen, um sich in Arbeitsgruppen mit ökologischen und sozialen Problemen auseinanderzusetzen. Frieda Prochaska von Synagieren erklärt den Sinn eines Wirkcamps: „Wir machen etwas und reden nicht nur. Am Ende soll etwas Greifbares entstehen.“ Die Initiative wurde 2009 gegründet. Einer der Gründer ist Florian Menzel, er weiß: „Viele Studenten möchten sich für etwas einsetzen, aber haben kaum Zeit dazu.“ Deshalb nehmsen sich die Synagenten an diesem Wochenende bewusst drei Tage lang Zeit.
Auch Robert Klunker hat sich Zeit genommen, obwohl er eigentlich lernen müsste. Er studiert in Jena und wohnt dort an einer Bundesstraße. Autoverkehr kann er gar nicht leiden: „Der private motorisierte Verkehr sollte aus Innenstädten verbannt werden.“ Das Lastenfahrradprojekt ist ein toller Beitrag, findet er. So können auch größere Dinge per Pedalkraft transportiert werden. „Das Bauen ist echte Präzisionsarbeit“, weiß Klunker. Er ist froh, dass Studenten von KonRad in der Arbeitsgemeinschaft mir dabei sind. Obwohl es für sie auch das erste lastenfahrrad ist: „Wir haen uns einen Plan aus dem Internet genommen, aber es hier und da ein bisschen anders gebaut“, erzählt die Lüneburgerin Maren Stöber. Das fertige Rad wird dann auf der Internetseite Velogistics verzeichnet. Auf der Seite sind Standorte von Lastenfahrrädern in der ganzen Welt angegeben. So findet jeder, der eins braucht, ein Lastenfahrrad in seiner Nähe und kann es dann ausleihen.
Das Projekt ist eines von acht ganz unterschiedlichen Arbeitsgemeinschaften. Da gibt es zum Beispiel das Projekt Hexenstich, das aus Kleiderspenden neue Kleidung näht, die gemeinwohlökonomie, die Lüneburger Unternehmen danach bewertet, wie viel sie zum Gemeinwohl beitragen, und The Compensators, die in Supermärkten zeigen, wie man klimaneutral einkaufen kann.
Max Werner war schon beim letzten Wirkcamp in Tübingen dabei und hatte dann die Idee, auch eines in Lüneburg zu organisieren. Er freut sich über die vielen teilnehmer: „Es sind auch sehr viele Leute aus Süddeutschland angereist.“ Die Atmosphäre sei eine ganz beonsdere. Die Teilnehmer übernachten bei Lüneburgernm versirgt werden sie durch die Arbeitsgemeinschaft Vokü. Das Wirkcamp in Lüneburg ist bereits das sechste, das die Initiative organisiert hat. Aber sicher nicht das letzte, da ist sich Synagentin Isabell Rase sicher: „Man kommt dazu, verliebt sich in die Idee und trägt sie weiter.“
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